Alarmierung der Einsatzkräfte

Da alle Kameraden der freiwilligen Feuerwehr Tuttlingen ehrenamtliche Mitglieder sind, trägt jeder der Mitglieder einen tragbaren, digitalen Meldeempfänger an sich und kann somit rund um die Uhr zu Einsätzen alarmiert werden. Zusätzlich dazu gibt es seit dem Jahr 2023 eine Zusatzalarmierung via "Smartphone". Dadurch ist es den Einsatzkräften möglich, nach Alarmeingang eine Rückmeldung abzugeben (Komme, komme nicht, komme in X Minuten). Weiterhin ist es über dieses System (ALAMOS) auch möglich, die Verfügbarkeit zu melden und im Rahmen der Einsatzvorbereitung zu "tracken". Geht also ein Notruf bei der integrierten Leitstelle des Landkreises Tuttlingen ein, entscheidet der Leitstellendisponent aufgrund der einheitlichen, landkreisweiten Einsatzstichworte und der jeweiligen Alarm- und Ausrückordnung der Gemeinden, welche Einsatzkräfte alarmiert werden müssen. Weiterhin gibt er in den Einsatzleitrechner das Einsatzstichwort, die Einsatzadresse und wichtige Informationen ein.

Anschließend wird das digitale Signal ausgesendet und die tragbaren Meldeempfänger der einzelnen Kameraden alarmieren.

Im Zuge der Umstrukturierung der Alarmierung im Dezember 2018 wurden die Feuerwehrangehörigen entsprechend Ihrer Qualifikationen und der Nähe von Wohn- oder Arbeitsort zur Feuerwache eingeteilt. Hierdurch stellt man ein gleichmäßiges Niveau mit höchsten Qualitätsansprüchen für die Rettung von Bürgern und Sachwerten unter optimalen Zeitbedingungen sicher.

Hinter den Einsatzstichworten sind nach einer umfassenden Kapazitätsplanung von Personal und Einsatzmitteln folgende Personalstärken gebildet worden:

  • Einsätze in Zugstärke 
  • Einsätze in Gruppenstärke
  • Einsätze in Truppstärke
  • Einsätze für Sonderpersonal

Um die Belastung des Einsatzpersonals zu verteilen, werden Zeitfenster, sowie Zeitintervalle des Einsatzleitsystems genutzt. Hierfür gelten per Definition zwei Zeitfenster: 

  • Arbeitszeit: Montag - Freitag: 07:00 Uhr - 16:00 Uhr

Während der Arbeitszeit wird wie folgt unterschieden:  Zug Tag, Gruppe Tag, Trupp Tag, Gerätewarte

  • Freizeit: Montag - Freitag: 0:00 Uhr - 07:00 Uhr / 16:00 Uhr - 24:00 Uhr, sowie Samstag, Sonntag, Feiertag: 0:00 Uhr - 24:00 Uhr

In der Freizeit wird nochmals separat zwischen geraden und ungeraden Kalenderwochen unterschieden:

Ungeraden Wochen: Zug 1, Gruppe 1, Trupp 1 

Geraden Wochen: Zug 2, Gruppe 2, Trupp 2

Das Sonderpersonal wie beispielsweise Atemschutzgeräteträger, Maschinisten, Pressesprecher und viele weitere, können zeitunabhängig alarmiert werden.

Einsätze in Zugstärke:

Einsätze größeren Umfangs werden durch den diensthabenden "Zug" abgearbeitet. Der Zugführer oder die Abteilungskommandanten sind hier in der Funktion des Einsatzleiters eingesetzt, bei umfangreicheren Lagen und Einsatzstichworten ist der Feuerwehrkommandant der Einsatzleiter. 

Einsätze in Gruppenstärke:

Zeitkritische Einsätze kleineren Umfangs, wie beispielsweise Türöffnungen, PKW-Brände, Aufzugsrettungen etc. werden durch eine taktische Gruppe abgearbeitet. 

Einsätze in Truppstärke:

Kleinere, nicht zeitkritische Einsätze während der Freizeit werden durch zwei Alarmierungsgruppen (Kleineinsatzgruppen / Trupps) bewältigt. Jeweils ein Gruppenführer ist hier der Einsatzverantwortliche. Im wöchentlichen Wechsel wiederholen sich die Intervalle alle zwei Wochen. Während der Arbeitszeit führen diese Aufgaben die hauptamtlichen Gerätewarte durch. Bei Bedarf können diese durch den "Trupp Tag" unterstützt werden.

Die Alarmierung erfolgt auf Anforderung oder ist bereits durch die Gefährdungsanalyse von diversen Objekten in den hierfür vorgesehenen Einsatzplänen automatisiert. Wird während eines Einsatzes ersichtlich, dass die hierfür vorgesehene Kapazität nicht ausreichend ist oder speziell ausgebildete Einsatzkräfte benötigt werden, so obliegt es dem Einsatzleiter, über die Leitstelle weitere Eskalation der Einsatzstichworte anzuordnen. Dies können u.A. speziell ausgebildete Kräfte für Hubrettungsfahrzeuge, Personal der Führungsgruppe oder Sonderpersonal zum Bedienen von Spezialgerät sein.

Einsätze für Sonderpersonal:

Innerhalb der Feuerwehr Tuttlingen gibt es für verschiedene Sonderaufgaben speziell ausgebildetes Personal. Diese Kameraden bringen ihr Wissen beispielsweise aufgrund bestimmter beruflicher Qualifikationen oder erlangtem Fachwissen durch Speziallehrgänge in den täglichen "Feuerwehralltag" mit ein. Diese Einsatzkräfte engagieren sich als Atemschutzgeräteträger, Maschinisten, oder in den Bereichen Gefahrgut und ERHT (einfache Rettung aus Höhen und Tiefen). Weiterhin stehen uns unter anderem ein Fachberater Gefahrgut, ein Fachberater Forst und Pressesprecher zur Verfügung.