Am frühen Samstagmorgen, des 28.12.2024 wurde die Abteilung Tuttlingen vom Führungs- und Lagezentrum der Polizei, zu einem Gasaustritt in einem Mehrfamilienhaus in der Tuttlinger Innenstadt angefordert. Zuvor hatten sich vier Bewohnende des Gebäudes mit schwerer Symptomatik in der zentralen Notaufnahme des Kreisklinikums vorgestellt. Bei der Untersuchung dieser Personen wurden stark erhöhte CO- Werte festgestellt, weshalb das Klinikpersonal umgehend die Polizei informierte.
Nach Eintreffen der Feuerwehr wurden bereits im Hauseingangsbereich stark erhöhte Kohlenstoffmonooxidwerte – im Bereich um 800ppm gemessen. Aufgrund dessen wurde umgehend ein Löschangriff vorbereitet und die Menschenrettung eingeleitet. Hierzu verschafften sich mehrere Trupps unter Atemschutz zum Teil gewaltsam Zugang zu den Wohnungen im ersten und zweiten Obergeschoss, um nach weiteren Personen zu suchen. Im Verlauf wurden fünf Personen gerettet und an den Rettungsdienst übergeben. Zwei weitere Bewohner fanden sich während des Einsatzes an der Einsatzstelle ein - Sie hatten das Gebäude vor Eintreffen der Feuerwehr bereits selbstständig verlassen.
Nach der Kontrolle aller Wohnungen und Abschluss der Menschenrettung, wurden weitere Atemschutzgeräteträger damit beauftragt, die Ursache für die hohe CO- Konzentration ausfindig zu machen. Das Gebäude selbst war an das Gasnetz angeschlossen, welches die Gasheizung im Kellerbereich speiste. In diesem Bereich waren die Werte jedoch nicht sonderlich erhöht. Die Gaszufuhr zum Gebäude wurde dennoch geschlossen.
Im weiteren Verlauf fiel das Augenmerk auf die im Gebäude integrierte Garage. Diese wurde durch die Feuerwehr gewaltsam geöffnet und offenbarte im Anschluss die Ursache.
Ein in der Garage abgestellter, laufender PKW sorgte für die lebensbedrohliche CO- Konzentration. Vermutlich lief das Fahrzeug die ganze Nacht über.
Die Ursache weshalb das Fahrzeug lief, ist im Augenblick noch unklar und Gegenstand der Ermittlungen der Polizei. Es wird von einem Unfall ausgegangen. Das Gebäude wurde im Anschluss an die Maßnahmen durch die Feuerwehr umfangreich belüftet und rund sechs Stunden später nochmal mittels Messgerätetechnik überprüft und im Anschluss freigegeben.
Sechs der Personen hatten lebensbedrohliche CO- Werte, weitere zwei Personen wurden durch das ausgetretene Kohlenstoffmonooxid schwer und die übrigen leichtverletzt.
Insgesamt wurden somit 11 betroffene Personen betreut und den Krankenhäusern und Druckkammern der Umgebung zugeführt.
Besonders interessant:
Vom Gebäude selbst gab es keinen direkten Zugang zur Garage. Das Kohlenstoffmonooxid diffundierte durch die Wände bis in den entlegensten Raum im zweiten Obergeschoss.